Mölln und Till – eine besondere Beziehung
Mölln und Till Eulenspiegel haben eine besondere Beziehung zueinander; der Legende nach soll Till Eulenspiegel hier im Jahre 1350 gestorben sein – aber nicht ohne auch den Möllner Bürgern noch einige Streiche gespielt zu haben ...
Das Eulenspiegel Museum ist 1996 als eigenständige Abteilung des Möllner Museums eröffnet worden. Zuvor wurde eine altes Bürgerhaus auf dem Markt (1582 erbaut und gegenüber vom Historischen Rathaus gelegen) für diese neue Ausstellung saniert. Das kleine Fachwerkhaus wird schon seit 1889 als Museum genutzt und ist 100 Jahre lang von einem privaten Verein betrieben worden.
Heute befindet sich hier die städtische Sammlung zur Geschichte des bekanntesten Narren Deutschlands und ein kleiner Till-Souvenirshop.
Das Museum informiert über die Entwicklung des Till Eulenspiegel seit der ersten bekannten Veröffentlichung des Buches im Jahre 1510/11.
Die Figur Till Eulenspiegel
Vielen Museumsbesuchern ist Till Eulenspiegel heute noch als lustiger Spassmacher aus ihrer Schulzeit bekannt, der den Menschen manchmal derbe Streiche spielte. Till soll im Jahr 1300 in Kneitlingen bei Braunschweig geboren worden sein und starb im 1350 in Mölln. Sein Gedenkstein an der Möllner Nikolai-Kirche erinnert an den berühmtesten deutschen Narren.
Das Museum zeigt in der Dauerausstellung die Entwicklung Till Eulenspiegels von der literarischen Figur bis zur Kinderbuchfiguar heutiger Tage.
Das Buch von Till Eulenspiegel – ein früher Bestseller
Das Buch von Till Eulenspiegel mit seinem vermuteten Braunschweiger Autor Hermann Bote wurde rasch zu einem der bekanntesten Bücher des frühen 16. Jahrhunderts. Neuen Auflagen in Deutschland folgten bald Übersetzungen in verschiedene europäische Sprachen – die Geschichten des listigen und keineswegs dummen Narren Till Eulenspiegel erfreute auch die Gebildeten anderer Länder. Wer nicht lesen konnte, erzählte sich die Geschichten, die man über Till Eulenspiegel gehört hatte, oder man erfand einfach neue ... So hat auch der vermutete Autor Hermann Bote angefangen, Eulenspiegel-Geschichten aus unterschiedlichen Quellen zusammenzutragen. 1510/11 erschien in Straßburg das Volksbuch von Till Eulenspiegel mit Holzschnitt-Illustrationen.
Schon der junge Till spielt seinen Eltern einige Streiche. In seinem weiteren Leben kommt er durch Stadt und Land, niemand ist vor seinen listigen und bewußten Falsch-Verstehen sicher.
Till nimmt viele Ratschläge wörtlich - und will als literarische Figur Hermann Botes einfach nicht verstehen, warum die Menschen so in Zorn geraten: „Lieber Herrgott“, sprach Till Eulenspiegel, „ist es nicht ein großes Wunder? Ich tue alles was man mich heißet, und kann doch keinen Dank verdienen. ES IST WAHR: ICH BIN IN EINER UNGLÜCKHAFTEN STUNDE GEBOREN“ ....
Viele bedeutende Autoren haben sich mit Till Eulenspiegels Leben und seinen Wirken beschäftigt. Aus der Vielzahl von literarischen Bearbeitungen seien die Nachdichtungen von Erich Kästner (1935) und Christa und Gerhard Wolf (1973 in der DDR erschienen) aufgeführt.
Der seit 1936 im Kreis Herzogtum Lauenburg lebende Graphiker A. Paul Weber hat sich bis zu seinem Tod 1980 immer wieder mit der Figur des Narren und besonders mit Till Eulenspiegel beschäftigt. Eine Auswahl seiner Blätter befindet sich in der Dauerausstellung des Eulenspiegel Museums.